Blog 3. Dezember 2021
Krisen sind normal. Unzufriedenheit, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit – wer kennt das nicht? Wenn diese Wörter etwas bezeichnen, mit dem Sie noch nie in
Ihrem Leben in Berührung gekommen sind, lesen Sie nicht weiter, gehen Sie stattdessen spazieren oder trinken Sie einen Tee.
Sie aber, liebe Leserinnen und Leser, sind in guter Gesellschaft, denn die meisten Menschen durchleben irgendwann einmal eine depressive Verstimmung oder schwermütige Tage: Zeitweilig im Herbst
und Winter, wenn die dunklen Tage aufs Gemüt drücken, zu besonderen Anlässen, wie der aktuellen Pandemie, oder wenn besondere Ereignisse im persönlichen Umfeld das psychische Gleichgewicht ein
wenig stören – die Gelegenheiten, die Seele zu beleidigen, sind vielfältig. Sie sind gereizt, angespannt, schlafen schlecht und haben keinen Kopf mehr für andere (und anderes) und die Gedanken
kreisen nur mehr um sich selbst. Aber: Kopf hoch, es gibt Möglichkeiten, die Seele wieder zu versöhnen (sind die Symptome sehr beeinträchtigend, konsultieren Sie einen Arzt oder
Psychologen):
Trainieren Sie Ihre Resilienz
Ja, auch Ihre Seele braucht Abwehrkräfte. Resilienz, die psychische Widerstandkraft, ist nichts Vererbtes, sie ist erlernbar. Zum Beispiel, indem man sich realistische Ziele setzt, keine überzogenen Erwartungen hegt, auch mit kleineren Erfolgen zufrieden ist. Ab in die Kraftkammer der Selbstwirksamkeit!
Tanken Sie Tageslicht und bewegen Sie sich
Das Hormon Cortisol entsteht bei Dauerbelastung, die oft am Beginn einer Depression steht. Dauerstress erhöht den Cortisolspiegel, Bewegung reduziert ihn. Bei
Bewegung an der frischen Luft tanken Sie zusätzlich Tageslicht, denn selbst durch die Wolken dringen Licht und Sonne durch. Und so schaffen Sie es mit Spaziergängen, auch gleich die finsteren
Wolken am Gedanken-Himmel zu vertreiben.
Meditieren Sie und trainieren Sie Achtsamkeit
Meditation schafft innere Ruhe, schirmt vom Außen ab und liefert vielen Menschen neue Kraft und Energie. Erwarten Sie zu Beginn nicht zu viel, aber bleiben Sie
dran, denn erst die Regelmäßigkeit bringt Erfolge. Starten Sie mit einer Minute pro Tag, in der Sie Ihrem Atem bei seiner Arbeit zuhören. Meditation hat viele Vorteile, fördert beispielsweise
positives Denken und reduziert Stress. Für den Einstieg gibt es viele geführte Meditationen (oder Podcasts), die im Internet leicht zu finden und frei zugänglich sind.
Schreiben Sie (in) ein Dankbarkeitstagebuch
In der Welt ist beides vorhanden – Kümmernis und Lebensfreude. In ein Dankbarkeitstagebuch schreiben Sie alles Gelungene, das Sie erlebt haben und schärfen somit
den Blick für die schönen Seiten des Lebens. Auch hier gilt: Regelmäßigkeit!
Sagen Sie „Danke“
Nichts ist selbstverständlich. Sagen Sie „Danke!“ zu sich selbst, zur Welt, zu Ihrem Umfeld – gleich nach dem Aufstehen. Jeden Tag! (Dauert zirka zwei
Sekunden.)
Sie dürfen wieder einen Tag erleben! Dankbarkeit bringt Bescheidenheit und Leichtigkeit in Ihren Alltag.
Vergleichen Sie sich nicht mit anderen
Beim Vergleich mit anderen sehen Sie ja immer nur einen Ausschnitt, und zwar einen sehr kleinen. Das bewusste Wahrnehmungsfenster ist hinsichtlich der Realität so
groß wie eine Briefmarke auf dem Fußballfeld. Man sieht eben nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit – das heißt, glauben Sie nicht alles, was Sie „wahrnehmen“. Im Realen wie im Virtuellen.
Gerade in den sozialen Medien sehen Sie ja oft nur, wie sich die Menschen verkaufen, wie sie ihre besten Seiten zum Vorschein bringen und nicht die komplette Wirklichkeit.
Pflegen Sie Ihre Freundschaften
Offene Arme anderer Menschen federn seelische Erschütterungen ab, soziale Anbindung ist gesund. Ziehen Sie sich nicht zurück, wenn es Ihnen nicht gut geht, suchen
Sie Kontakte, treffen Sie Freunde und Familie und nehmen Sie auch Unterstützung an, wenn man Ihnen Hilfe anbietet. Wenn es nötig ist, fragen Sie auch aktiv um Unterstützung.
Was die Natur zu bieten hat – Heilkräuter fürs Gemüt
Eines der wirksamsten Naturheilmittel gegen depressive Verstimmungen
ist das Johanniskraut, es gilt als mildes Antidepressivum (Die Pflanze blüht um den 24. Juni, Johannisfest, Geburt Johannes' des Täufers.)
Vor der Einnahme von Johanniskrautpräparaten klären Sie mit Ihrem
Apotheker etwaige Wechsel- und Nebenwirkungen zu anderen Arzneimitteln ab. Einen Johanniskrauttee können Sie hingegen auf alle Fälle trinken, Tee hilft immer: Die direkte Wirkung ist
zugegebenermaßen relativ gering, aber auch der Duft und die Atmosphäre tragen zum Wohlbefinden bei. Neben Johanniskraut empfiehlt sich auch Lavendel als pflanzliches
Antidepressivum.
Als Naturapotheke haben wir aber viele weitere pflanzliche Stimmungsaufheller im Sortiment, gerne beraten wir Sie zu diversen Produkten der Naturmedizin.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Mag. Norbert Meixner
Schlossapotheke Ebergassing
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